|
Aus den Meßreihen ergeben sich einige interessante Schlußfolgerungen:
- Der Güteverlauf der LW-Spulen ist optimal, im Bereich 150-350KHz ist die Güte fast proportional zur Frequenz, das sorgt für gleichbleibende Bandbreite über den gesamten Bereich. Die Leerlaufbandbreite beträgt etwa 2,7KHz,
bei Bedämpfung durch die Antennenankoppelspule vergrößert sich dieser Wert. Die Verwendung von Polystyrol verbessert das Verhalten zu höheren Frequenzen hin drastisch. Die Musterspule mit 170Wdg. funktioniert bis zum Anfang
des MW-Bereiches hervorragend.
- größerer Drahtquerschnitt bedeutet nicht automatisch höhere Güte, ein zu geringer Querschnitt senkt die Güte ebenfalls. Verursacht wird das durch die schneller steigenden Wirbelstromverluste bei größerem Drahtquerschnitt.
Im Vergleich der hellblauen und blauen Kurve zeigt sich, daß beiniedrigeren Frequenzen der größere Querschnitt bessere Werte ergibt, aber bei oberhalb von 1,3MHz bereits die Wirbelstromverluste einen Rückgang der Güte
verursachen. Die Bewicklung mit HF-Litze 16x0,071 liegt zwar etwas schlechter, hat aber erst zwischen 1,4 und 1,5MHz den Maximalwert erreicht. Daraus ergibt sich eine optimale Bewicklung für MW-Spulen mit der Litze
16x0.071 CuLS, nur wenn der Bereich geteilt wird, bringt der etwas größere Querschnitt Vorteile, für 500KHz beträgt die Leerlaufbandbreite knapp 2,3Khz gegenüber 2,7KHz für HFL16x0,071.
- Die braune Kurve zeigt sehr schön die größeren Verluste von Pertinax gegenüber dem neuen Material bei höheren Frequenzen. Mit identischer Bewicklung sieht man sehr schön den Einfluß der dielektrischen Verluste. Die MW-Spule
mit 60Wdg. 16x0,071 (mit identischer Geometrie und damit gleichen Wirbelstromverlusten) zeigt deutlich den Einfluß des Verlustfaktors. Alle 3 Spulen haben bei 500KHz fast identische Gütewerte
- ein geringerer Querschnitt verursacht weniger Wirbelstromverluste bei höheren Frequenzen, das ist vorteilhaft für den Güteverlauf über der Frequenz. Die rote Kurve hat zwar eine insgesamt geringere Güte, aber diese steigt
bis zu höheren frequenzen noch an. Damit steigt die Bandbreite bei zunehmender Frequenz langsamer. Das kann für Audionschaltungen vorteilhaft sein, wo eine zusätzliche Entdämpfung für geringere Bandbreite sorgt. Der nächste
Versuch wird also sein, diese bewicklung auch auf einem Polystyrolkörper zu messen.
|