EL12SE

Diese kleine Endstufe (33x22x5cm-Chassis) ist mal wieder ein Sperrholzkasten und eher für Experimente gedacht.

Deshalb ist der Netztrafo auch etwas größer, für diese Endstufe reicht an der Stelle auch ein M85-Kern und damit hätten alle Wickelteile dieselbe Größe. Das käme der Optik zugute, aber es werden sicher eine ganze Reihe verschiedener Röhren hiermit getestet. Dazu ist die gesamte Verstärkerelektronik auf der auswechselbaren Aluplatte frei verdrahtet und kann recht schnell ausgetauscht werden.

In der aktuellen Konfiguration werkelt eine 6N23P ( 6N1P oder auch ECC88, 6922 usw. tun es ebensogut) als Vorstufe und 2 x EL12N im Eintaktbetrieb als Endröhre. Gegenkopplung direkt von der Anode der EL12 in die Katode der Vorstufe.

Die Schaltung selbst ist, wie immer bei meinen Projekten, recht einfach gehalten. Die Gegenkopplung ist nicht übermäßig stark ausgeführt, ca. 12dB reichen hier, um auf die 0,5Veff Eingangsempfindlichkeit zu kommen. Als Vorröhre lassen sich ohne Änderungen alle ECC88 und deren Abkömmlinge verwenden, selbst die PCC88 macht sich recht gut. Diese wird zwar leicht unterheizt, was aber bei dem hier recht geringen Anodenstrom kein Problem darstellt. Die Siebung ist ausreichend, um auch mit hochempfindlichen Lautsprechern kein nennenswertes Brummen hörbar werden zu lassen, nur bei weniger als 20cm Absand ist der Restbrumm zu hören. Zwei zusätzliche 100µ-Elkos an den Endstufen würden auch das noch stark reduzieren. Wer also nicht so faul ist wie ich lötet diese noch zusätzlich ein.

Der Aufbau selbst ist kein Problem, eine Sperrholzkiste ist schnell zusammengeleimt. Das Subchassis mit der gesamten Elektronik kann einfach ausgetauscht werden, so sollte es eigentlich dem echten Bastler mit solch einem Experimentier-Gehäuse nie langweilig werden. Lediglich eine Lötösenleiste zwischen Trafo und Drossel würde noch etwas besser für Ordnung sorgen.

Diese Endstufe zeigt die typischen Merkmale einer Pentode. Deren Stromquellenverhalten sorgt für eine ausgezeichnete Wiedergabe des Hochtonbereiches, obwohl das Frequenzgangdiagramm anderes vermuten läßt. Der Grund dafür ist die mit zunehmender Frequenz ansteigende Impedanz des Lautsprechers, dementsprechend erhöht sich auch damit die abgegebene Leistung. Im Baß das typische Verhalten hoher Ausgangsimpedanz, bei manchen Lautsprechern ist die fehlende Dämpfung spürbar, der Baß wirkt etwas unkonturiert und leicht aufgebläht, das ist z.B. bei meinen TML der Fall. Bei anderen wiederum ist auch im Baßbereich nichts auszusetzen.

Die Verzerrungen sind, wohl auch wegen der geringen Gegenkopplung, recht groß. Mit entsprechend starker GK ließen sich die Werte um den Faktor 10 reduzieren. Dazu wäre allerdings eine zusätzliche Eingangsröhre erforderlich, die erreichbaren Daten dazu finden sich hier:  Daten AÜ 53.83   Das Diagramm zeigt noch die Kurven mit 150K für R6, der jetzt eingesetzte 100k und die Verringerung von R1 auf 33k haben das Verhalten geringfügig verbessert.

Interessant ist das Klirrverhalten bei hohen Frequenzen in Abhängigkeit von der Leistung.:

Fazit: eine recht interessante Endstufe, in Verbindung mit wirkungsgradstarken Lautsprechern sind die 4,5 Watt Leistung (Einsetzen sichtbarer Verzerrung einer Sinuskurve) mehr als ausreichend.

Die etwas stärkere Auslegung des Netztrafos verleitet dazu, einmal die EL156 in dieser Konfiguration zu testen.....

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